Europäisches Kulturerbejahr 2018 – der Rückblick auf #EuropeForCulture

Europäisches Kulturerbejahr 2018 - der Rückblick auf #EuropeForCulture

Dieses Jahr ist ein ganz besonderes, da es zum Europäischen Kulturerbejahr ausgerufen wurde. In diesem Jahr will man erst recht den Blick auf die verschiedenen Kulturerben werfen, die es an ganz unterschiedlichen Orten gibt. Daher wurde auch das Motto „Sharing Heritage“ ausgerufen, was so viel wie „Erbe teilen“ bedeutet. Als European Year of Cultural Heritage wird das Jahr international bezeichnet. Diese Aktion steht in der Tradition der Kulturerbe, aber auch der Europäischen Jahre, die seit 1983 veranstaltet werden.

In den verschiedenen Ländern Europas gibt es dazu Aktionen, die das gesamte Jahr über stattfinden werden. Das ermöglicht einen anderen Blick auf das eigene Land, aber natürlich auch auf die Nachbarländer. Denn der Kerngedanke besteht, dass Kultur für alle Menschen erhalten bleiben sollte. Mehr Infos zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 gibt es in diesem Artikel.

Darum geht es beim Kulturerbejahr 2018

Es hat schon einmal eine ganz ähnliche Aktion gegeben, die aber schon ein paar Jahre her ist. 1975 beschloss der Europarat, ein Jahr für den Denkmalschutz auszurufen, bei dem es um das Erbe der Baukultur ging. In Deutschland hat man sich für dieses Jahr nicht nur auf Bundesebene entschieden. Betont wird, dass es sich hierbei um ein Ergebnis handelt, das auch auf Länder- und Kommunalebene engagiert betrieben wird. Vorausgegangen ist diesem aktuellen Jahr die Europäische Kulturagenda, die 2007 beschlossen wurde. Bei dieser ging es darum, kulturelles Erbe zu verbreiten. Beispielsweise durch Kunstsammlungen, die auch international verliehen werden können.

Auch die Digitalisierung hat von Anfang an bei diesem Projekt eine wichtige Rolle gespielt, denn in ihr steckt eine große Chance zum kulturellen Austausch mit anderen. 2015 wurde dann auf Anraten des Parlaments von der Europäischen Kommission das Europäische Kulturerbejahr beschlossen, dass eben in diesem Jahr stattfinden sollte. Bekannt gegeben wurde das 2016 vom Mitglied der EU-Kommission für Bildung, Kultur, Jugend und Sport – Tibor Navracsics. Eröffnet wurde das Jahr bereits 2017 mit einer entsprechenden Aktion in Mailand.

Was ist das Ziel vom Kulturerbejahr?

Mit der ganzjährigen Aktion, die ganz unterschiedliche Events in den verschiedenen Ländern umfasst, will man natürlich klare Ziele verfolgen. Die bestehen in einem sehr europäischen Gedanken, der nationales Gedankengut vergessen lassen möchte. Entsprechend soll die kulturelle Vielfalt gefördert werden, ebenso der Zusammenhalt auf sozialer Ebene und der interkulturelle Dialog. Dafür stehen die Chancen so gut wie nie, was auch der Digitalisierung zu verdanken ist. Auch will man hervorheben, welche Bedeutung Kulturerbe für die Wirtschaft haben können, gerade was auch kleine und mittlere Unternehmen angeht. Für Aussöhnungen und Konfliktlösungen können die Kulturerben ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen.

Unterschiedliche Projekte in den Ländern

In allen Ländern von Europa hat man sich diesem Jahr angenommen und das auf unterschiedliche Art und Weise. In Österreich beispielsweise richtete man eine eigene Webseite ein, um die insgesamt 139 verschiedenen Projekte vorstellen zu können. Das waren ganz unterschiedliche Aktionen, die aber zeigten, wie vielfältig kultur schon alleine in einem einzigen Land sein kann. Beispielsweise gab es viele Ausstellungen, so etwa zum Thema „Schatzkammer des Wissens – 650 Jahre Österreichische Nationalbibliothek“. Auch die Ausstellung zu „Berg, Wittgenstein und Zuckerkandl“.

Unterschiedliche Projekte in den Ländern
Screenshot von kulturerbejahr2018.at / Stand: 20. Mai 2019

In Deutschland kümmerte sich das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz darum, die Aktionen zu koordinieren. Dazu rief man alle auf, die etwas beitragen wollten, das auch zu tun. Ob nun einfache Bürger oder eben Museen, Bibliotheken und Vereine. Mehr als 150 Projekte wurden auf die Beine gestellt, die teilweise nur einmal oder auch das gesamte Jahr über gezeigt werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde zum Schirmherr dieser Projekte. Insgesamt wurden europaweit mehr als acht Millionen Euro an Fördermitteln zusammengebracht, um bei den Umsetzungen der Veranstaltungen zu helfen.

Die lange Tradition der Europäischen Jahre

Die lange Tradition der Europäischen JahreErstmals gab es 1983 ein europäisches Jahr. Damals widmete man das den kleinen und mittleren Unternehmen sowie dem Handwerk. Zum Musikjahr wurde das Jahr 1985 auserkoren. 1994 beschäftige man sich dagegen mit der Ernährung, zwei Jahre später mit dem lebenslangen Lernen. 2008 wurde das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs, das natürlich auch sehr an das aktuelle Jahr erinnert, in dem es um das Miteinander und den Austausch geht. In den letzten beiden Jahren wurde kein Motto ausgerufen, was wohl auch für die nächsten beiden Jahre der Fall sein könnte. 2021 könnte es dann mit dem Jahr der Schiene weitergehen.

Fazit zum Europäischen Kulturerbejahr 2018

Echte Europäer braucht man von so einem Projekt wohl nicht überzeugen. Viele Menschen wissen, nicht nur wir von der Abendzeitung, was sie an Europa und der kulturellen Vielfalt haben. Allerdings gibt es auch noch Menschen, die immer noch in nationalen Bahnen denken, was letztendlich auch eine weltfremde Sicht ist. Das Europäische Kulturerbejahr wird dazu genutzt, um Kulturerben in ganz Europa zu zeigen, hervorzuheben und dazu einzuladen, dass Menschen diese besonderen Orte, Aktionen und Events besuchen. So lernt der Mensch seinen Nachbarn kennen, seine Geschichte und weiß zu schätzen, was Kultur und Tradition bedeuten können. Auch in Deutschland und Österreich wurden jede Menge Projekte auf die Beine gestellt, die teilweise das gesamte Jahr über besucht werden können.